Was genau ist das und was passiert danach? Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus und was wünscht sich die Jugend von dieser? Um diesen Fragen nachzugehen, hat der Bund der Landjugend Württemberg-Hohenzollern e.V. am 15.09.2022 die Entscheidungsträger:innen und engagierte Jugendliche eingeladen, zusammen darüber zu diskutieren. In den Räumlichkeiten der Landjugend Amtzell traf sich die Gesprächsrunde, um den wichtigen Themen
der Mobilität im Ländlichen Raum höchst unterhaltsam mit dem Spiel 1, 2 oder 3 auf den Grund zu gehen.
Was ist das 365 EUR Jugendticket und woher kommt es eigentlich? Dies erläuterten die beiden Moderatorinnen Lena Burger (Landesvorständin) und Martina Krattenmacher (Bildungsreferentin) vom Bund der Landjugend Württemberg-Hohenzollern e.V.. Bereits zu Beginn des
Abends gab es zu vermelden, dass im Landkreis Ravensburg die Weichen für das landesweite Jugendticket gelegt sind und auch der Bodo Verbund bereits mit Hochtouren an der Umsetzung für die Jugendlichen arbeitet. So reagierten die jungen Teilnehmer:innen sehr erfreut auf die Information, dass das Ticket als Abo mit einer monatlichen Zahlung in den Statuten Einzug gehalten hat. Auch die Verwaltung und vor allem
der Verkehrsbund Bodo waren mehrheitlich positiv gestimmt. Eine große Diskussion brannte bei der Frage aus,ob das 365 EUR Jugendticket auch für das qualifizierte Ehrenamt außerhalb von Schule und Berufsausbildung geöffnet werden soll. Eine klare Meinung gab es hierbei nicht. Doch Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied des Deutschen Bundestages) sorgte unter den Anwesenden für breite Zustimmung, als sie auf das Nachfolgemodell des 9
EUR Ticket verwies, das auf Bundesebene umgesetzt werden soll. Die nächste Fragerunde sorgte für Überraschungen. Bereits mit der Einladung zu der Veranstaltung waren alle Teilnehmer:innen aufgefordert worden, den ÖPNV zu nutzen um herauszufinden, ob es überhaupt eine Verbindung gibt. Dies sorgt für einige Erkenntnisse und auch die Kosten der ÖPVN lieferten durch aus für neue Sichtwinkel. So stellte die Landjugend schnell fest, dass es übergreifende Lösungen braucht, und Strecken, die attraktiv aber vor allem auch sichtbar sind. Erfreut stellte die Gesprächsrunde fest, dass der Regiobus und der Ringzug im Landkreis Ravensburg weiter aus gebaut werden und es sich lohnt zu überprüfen, ob nicht doch mittlerweile ein passendes ÖPNV Angebot zur Verfügung steht. Die weiteren Fragen des Spieles zielten darauf ab, dass es durchaus Alternativen zum ÖPNV gibt und die Jugend es als zwingend notwendig erachtet, dass diese auch ersichtlich werden. So stellten sich die Teilnemer:innen in der Diskussion schließlich die Frage, warum nicht alle P&R Parkplätze digital zu finden sind oder warum das Fahrrad nicht im Bus mittransportiert werden kann. Dass das Fahrrad einen noch höheren Stellenwert bekommen muss, stand dabei außer
Frage. Denn die minderjährige Landjugend berichtet, dass sie nach wie vor stark auf die Eltern angewiesen sei, woran auch der On Demand Verkehr nicht flächendeckend und 24:7 etwas ändern wird. Übrig blieb eine politisch engagierte Landjungend, die weiterhin für die Attraktivität des Ländlichen Raums eintritt und ihre Zukunft aktiv mitgestalten möchte.